Der Podcast zum verstanden fühlen und Gefühle verstehen - Psychologie, Selbstreflexion und Achtsamkeit stehen hier im Fokus der Betrachtung. Als angehende Psychologin möchte ich dazu beitragen, psychologisches Wissen für so viele Menschen wie möglich zugänglich zu machen und das ehrliche Teilen von Gefühlen zu normalisieren. ForscherInnen haben herausgefunden, dass das Zeigen von Verletzlichkeit* ein direkter Ausdruck von Mut ist. Jedoch deuten viele Menschen es immer noch fälschlicherweise als ein Zeichen von Schwäche, wenn jemand sich verletzlich* zeigt. Indem ich offen und ehrlich über meine persönlichen Erfahrungen spreche, möchte ich auf möglichst subtile Weise zur Selbstreflexion anregen, ohne eine Illusion der Perfektion vorzutäuschen. Gefühle wie Scham, Angst und Wut gehören genauso zum Leben dazu wie Freude, Freiheit und Dankbarkeit. Wir alle haben Emotionen und wir alle lernen mit ihnen umzugehen. Auch teilen wir alle die psychologischen Bedürfnisse nach Bindung, Kontrolle, Selbstbestimmung, Selbstwert und Lust sowie diverse kognitive Verzerrungen. Also lasst uns doch lieber voneinander lernen, anstatt so zu tun als hätten wir im Vergleich zu den anderen immer alles im Griff. - * Verletzlichkeit (engl. vulnerability) wird in der Forschung verstanden als Ungewissheit, Risiko und emotionale Exposition.
Episodes
Friday Jun 18, 2021
Innerer Monolog & mentales Lexikon: Die Macht der Worte.
Friday Jun 18, 2021
Friday Jun 18, 2021
In dieser Podcastfolge geht es um die Macht der Worte. Zum einen die Worte, die wir gegenüber uns selbst verwenden in Form unseres inneren Monologs. Und zum anderen die Worte, die wir mit anderen Menschen austauschen. In diesem Kontext wird erklärt, was es mit unserem mentalen Lexikon auf sich hat.
Worte erschaffen unser Leben und unsere Realität. Sie symbolisieren Glaubenssätze in uns und erschaffen Bilder in den Köpfen anderer Menschen. Die Macht der Worte ist größer als du im ersten Moment vielleicht denken magst. In dieser Folge erfährst du warum.
Außerdem teile ich Informationen aus meinem Psychologiestudium mit dir und gebe dir einen kleinen Einblick in die Sprachpsychologie.
In dieser Folge erfährst du:
- Warum sind Worte so machtvoll?
- Was kannst du tun, um den inneren Monolog mit dir zu verändern?
- Wie verstehen wir überhaupt Worte?
- Wieso kann der Gebrauch von gendergerechter Sprache als sinnvoll erachtet werden?
- Was ist das mentale Lexikon?
Schaue gerne auf Instagram vorbei unter @feeling.understood und teile mir deine Gedanken zu dem Podcast. Ich freue mich auf dein Feedback und auf den Austausch!
Friday May 28, 2021
Meditation: Komme bei dir selbst an.
Friday May 28, 2021
Friday May 28, 2021
Gönne dir 10 Minuten voller Entspannung und Frieden. In dieser Folge wartet eine geführte Meditation auf dich, durch welche du im Hier und Jetzt bei dir selbst ankommen kannst. Du wirst deine Aufmerksamkeit nach innen richten, in deinen Körper. Und alles einfach für einen Moment so sein lassen wie es ist. Denn genau das ist es, was wir tun können, um unserer zerstreuten Aufmerksamkeit sowie dieser inneren Unruhe entgegenzuwirken.
Wir sind oft so darauf trainiert, etwas anzupassen und zu verbessern. An etwas zu arbeiten, etwas zu tun. Wir möchten ständig etwas optimieren und verändern. Wir versuchen immer wieder uns besser zu fühlen, besser auszusehen, etwas besser zu machen. Und dadurch sind wir nicht im Moment. Wir sind nicht bei uns. Sondern im außen. Zerstreut in gefühlt Millionen verschiedene Richtungen. Und das auf Kosten unseres Wohlbefindens, unserer Gesundheit sowie unserer Produktivität.
Friday May 21, 2021
Zerstreute Aufmerksamkeit & innere Unruhe durch digitale Medien.
Friday May 21, 2021
Friday May 21, 2021
Aufgrund der ständigen Ablenkung durch digitale Medien und insbesondere Smartphones haben sich neue Aufmerksamkeitsstrukturen in Menschen herausgebildet. Es fühlt sich so an, als wären ständig zu viele Tabs auf einmal geöffnet. Zudem kommt es zu immer weniger Flow-Erlebnissen im Alltag. In dieser Podcastfolge wird beleuchtet, warum das so ist, und was man dagegen tun kann.
In eine mediale Konversation involviert zu sein oder die Verfügbarkeit für diese sicherzustellen, wird nahezu an jedem Ort und zu jeder Zeit vorausgesetzt. Auch wenn sich Menschen im Gespräch mit einer physisch anwesenden Person befinden, im Straßenverkehr unterwegs sind oder eine Mahlzeit zu sich nehmen, wird die Aufmerksamkeit häufig auf das Smartphone-Display gerichtet. Das zentrale Problem von Menschen, die in einer informationsintensiven Umgebung leben, ist, dass sie aufgrund der großen Menge an eingehenden Informationen, nicht in der Lage sind diese zu sortieren und zu verarbeiten (Berardi, 2009; Berthon & Pitt, 2019; Davenport & Beck, 2001). Durch die permanente Smartphone- Nutzung wird eine „fragmentierte Aufmerksamkeit antrainier[t]“(Markowetz et al., 2015, S. 121). O’Donell (2015) beschreibt ein Aufmerksamkeitsdefizit als typisches Merkmal von Individuen, die sich in einer informationsgesättigten Umgebung entwickeln.
Markowetz et al. (2015) weisen darauf hin, dass durch eine Überflutung von Informationen und Reizen der Zustand der „optimalen Beanspruchung“ verlassen wird, wodurch im Alltag weniger Flow-Erlebnisse wahrgenommen werden. Nach Csikszentmihalyi (1985) beschreibt Flow ein „holistische[s] Gefühl bei völligem Aufgehen in einer Tätigkeit.“ (S. 58 f.). Eine Voraussetzung sowie ein charakteristisches Merkmal des Flow-Phänomens stellt eine für die handelnde Person optimale Herausforderung der Tätigkeit dar. Dies bedeutet, dass die Anforderungen der Situation und die Fähigkeiten eines Menschen in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen, sodass dieser sich weder unternoch überfordert fühlt (Csikszentmihalyi, 1998).
Menschen sind in jedem Moment unzähligen Reizen, wie Gerüchen, Bildern, Tönen und Berührungen, ausgesetzt. Die Aufmerksamkeit hilft bei der Entscheidung, worauf die Konzentration gerichtet und welches Ziel verfolgt werden soll (Urner, 2019). Achtsamkeit wird in der westlichen Welt häufig mit Aufmerksamkeit gleichgesetzt bzw. als besondere Form dieser betrachtet (Berthon & Pitt, 2019; Grossman, 2015; Lomas, 2016). „[T]he Buddhist notion of mindfulness cannot be made within the tight contours of a cognitive model of attention and meta-cognition but requires a much broader contextual, perhaps even constitutive, framework.“ (Grossman, 2015, p. 21). "
Die Selbstregulierung der Aufmerksamkeit wird allgemein als zentrales Element der Achtsamkeit angesehen und findet daher in fast allen Konzeptualisierungen von Achtsamkeit Berücksichtigung (vgl. Bergomi et al., 2013a). Menschen können ihre Aufmerksamkeit gezielt und bewusst auf bestimmte Inhalte lenken. Die Herausforderung besteht darin, diese dort zu halten und sich nicht durch Gedanken oder andere Reize ablenken zu lassen. Nach Bishop et al. (2004) führt die Selbstregulation der Aufmerksamkeit unter anderem dazu, dass diese als Reaktion auf eine Änderung der Anforderungen absichtlich angepasst und über längere Zeit hinweg auf bestimmte äußere oder innere Reize gerichtet werden kann. Dies bildet einen starken Kontrast zu den Auswirkungen von permanenter Mediennutzung.
Literatur:
Berardi, F. (2009). Precarious Rhapsodies. London: Minor Compositions.
Bergomi, C., Tschacher, W., & Kupper, Z. (2013). Measuring Mindfulness: First Steps Towards the Development of a Comprehensive Mindfulness Scale. Mindfulness, 4(1), pp. 18–32. DOI: 10.1007/s12671-012-0102-9.
Berthon, P. R., & Pitt, L. F. (2019). Mindfulness in an Age of Digital Distraction.Business Horizons, 62(2), pp. 131-137. DOI: 10.1016/j.bushor.2018.10.003.
Csikszentmihalyi, M. (1975). Beyond Boredom and Anxiety. San Francisco: Jossey-Bass.
Csikszentmihalyi, M. (1998). Finding Flow: The Psychology of Engaging with Everyday Life. New York, NY: Basic Books
Davenport, T. H., & Beck, J. C. (2001). The Attention Economy. Boston: Harvard Business School Press.
Grossman, P. (2015). Mindfulness: Awareness Informed by an Embodied Ethic.Mindfulness, 6, pp. 17-22. DOI: 10.1007/s12671-014-0372-5.
Lomas, T. (2016). Recontextualizing Mindfulness: Theravada Buddhist Perspectives on the Ethical and Spiritual Dimensions of Awareness. Psychology of Religion and Spirituality, 9(2), pp. 209-219. DOI: 10.1037/rel0000080.
Markowetz, A., Schwarz, A.-K., & Wielpütz, J. (2015). Digitaler Burnout. Warum unsere permanente Smartphone-Nutzung gefährlich ist. München: Knaur.
O'Donnell, A. (2015). Contemplative Pedagogy and Mindfulness: Developing Creative Attention in an Age of Distraction. Journal of Philosophy of Education, 49(2), pp. 187-202. DOI: 10.1111/1467-9752.12136.
Urner, M. (2019). Schluss mit dem täglichen Weltuntergang. Wie wir uns gegen die digitale Vermüllung unserer Gehirne wehren. München: Droemer.
Friday Apr 30, 2021
Selbstwert und soziale Vergleichsprozesse.
Friday Apr 30, 2021
Friday Apr 30, 2021
Sowohl der Selbstwert als auch soziale Vergleichsprozesse sind für jeden Menschen auf dieser Welt ein relevantes Thema. Für die meisten von uns jedoch ausschließlich unbewusst. In dieser Folge soll deshalb etwas Licht in's Dunkle geworfen werden.
Aufwärts- und Abwärtsvergleiche
Nach Festingers Theorie des Sozialen Vergleichs (1954) gelingt es Menschen anhand des Vergleichs mit anderen, Informationen über das eigene Selbst und die Umwelt zu erhalten. Guyer und Vaughan-Johnston (2018, S. 2) fassten die Forschung der letzten Jahrzehnte zu Festingers Theorie der sozialen Vergleichsprozesse zusammen. Sie kamen zu dem Schluss, dass soziale Vergleiche für Personen eine selbstwertdienliche Funktion haben können. Menschen können sich somit selbst vor Verletzungen schützen, indem sie gewisse Vergleiche als weniger bedeutsam einstufen. Da das Ergebnis der selbstwertdienlichen Selbsteinschätzung naturgemäß subjektiv verzerrt ist, spielt eine möglichst große Akkuratesse hierbei eine untergeordnete Rolle.
Aufwärtsvergleiche beziehen sich auf solche Vergleichsprozesse, bei denen sich Personen mit anderen vergleichen, die sie in Bezug auf eine bestimmte Dimension als überlegen wahrnehmen (z. B. „Sie hat eine bessere Ausdauer als ich.“). Diese Art des Vergleichs wird oft zur Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten genutzt.
Bei Abwärtsvergleichen vergleichen sich Menschen mit anderen Personen, die ihnen in einer bestimmten Dimension unterlegen sind (z. B. im kochen). Das Bewusstsein, im Vergleich zu anderen gut kochen zu können, kann dazu dienen, das subjektive Wohlbefinden zu fördern. Personen bevorzugen Abwärtsvergleiche, da diese sich nicht negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken können.
Auf- und Abwertungsprozesse
Das Selbstwertgefühl kann ebenfalls durch Auf- und Abwertungsprozesse gestärkt werden, z. B. durch eine negative Einstellung gegenüber Einstellungsobjekten und eine Abwertung dieser, wenn sie unser Selbstwertgefühl bedrohen (Gollwitzer & Schmitt, 2019, S. 199).
Selbstverifizierung
Menschen sind danach bestrebt, ihre Selbstkonzepte aufrechtzuerhalten. Demnach bevorzugen Personen mit einer positiven Selbstsicht den Umgang mit anderen, die ihr Selbstkonzept positiv verstärken. Genauso suchen Personen mit einer negativen Selbstsicht die Interaktion mit anderen, die sie negativ bewerten. Negative Bewertungen werden von Personen, die ein negatives Selbstkonzept haben, als beruhigend und glaubwürdig wahrgenommen. Gemäß ihres persönlichen Selbstkonzepts fühlen sich Personen nicht nur verstärkt zu Interaktionspartner:Innen hingezogen, welche dieses bestätigen, sie rufen auch bei ihrem Gegenüber entsprechendes Verhalten hervor. Dies kann als selbsterfüllende Prophezeiung bezeichnet werden. (Selbsterfüllende Prophezeiung: Menschen glauben an ihre subjektiven Vorhersagen und ihr dadurch verursachtes Handeln bewirkt deren Erfüllung.)
Impliziter Selbstwert: Eigenbewertung, verläuft automatisch und unbewusst, wird mit steigender Lebenserfahrung zunehmend stabiler.
Expliziter Selbstwert: Situationsabhängig, unterteilt sich in drei Subdimensionen: leistungsbezogener Selbswert, sozialer Selbswert und Selbstwert, der das Aussehen, bzw. die äußere Erscheinung betrifft.
Ausschnitt aus Nicks Bachelorarbeit:
„Eine Schülerin ist insgesamt zufrieden mit ihrem Aussehen. Weil die meisten Leute aus ihrem sozialen Umfeld Instagram nutzen, beschließt sie sich ebenfalls anzumelden. Innerhalb von zwei Wochen postet das Mädchen drei Fotos, die ihre äußere Erscheinung zeigen. Sie stellt fest, dass sie im Vergleich zu anderen Personen deutlich weniger „Likes" erhält. Infolgedessen könnte sie anfangen darüber nachzudenken, ob sie weniger gut aussieht als die anderen. Würde die Schülerin es bei diesen drei Posts belassen, wäre es wahrscheinlich, dass sich ihre Erfahrung mit der Plattform, die in diesem Fall die Subdimension Appearance self-esteem betrifft, nicht ausschlaggebend auf den impliziten Selbstwert auswirkt. Bei gegenteiliger Reaktion, also dem gesteigerten Nutzerverhalten durch intensivere Selbstdarstellung, und gleichbleibender Resonanz, wäre die Wahrscheinlichkeit für eine Auswirkung größer (vgl. Aspekt der Häufigkeit). Angenommen die Resonanz zu ihrem Aussehen zeichne sich insbesondere in schriftlichen Kommentaren zu ihren Fotos ab und sie würde öffentlich als unattraktiv deklariert werden. Dann könnte sie der situativen Reaktion ihres sozialen Umfeldes einen höheren Stellenwert zuschreiben, wodurch ebenfalls wahrscheinlicher wäre, dass sich ihre Erfahrungen auf den impliziten Selbstwert auswirken.“
Vollständige Bachelorarbeit von Nick Feldmann z. B hier: Soziale Vergleiche auf Instagram und das Selbstwertgefühl der Nutzer. Wie die sozialen Medien unsere Selbstwahrnehmung beeinflussen.
Festinger, L. (1954): A theory of social comparison processes. In: Human relations, 7. Jg., Heft 2, S. 117-140.
Gollwitzer, M.; Schmitt, M. (2019). Sozialpsychologie kompakt. 2. Auflage, Beltz: Weinheim.
Guyer, J.; Vaughan-Johnston, T. (2018): Upward and downward social comparisons: A brief historical overview. (URL: https://www.researchgate.net/publication/323243976_Upward_and_downward_social_comparisons_A_brief_historical_overview [letzter Zugriff: 30.04.2021]).
Friday Apr 23, 2021
Friday Apr 23, 2021
Oft entstehen falsche Eindrücke von Personen, weil ihnen z. B. unterstellt wird, etwas bewusst zu tun, wobei sie gar keine Kontrolle darüber haben (bspw. weil sie psychisch krank sind). Unter anderem darum geht es in dieser Folge.
Diese Psychologie-Special Folge vertieft das Thema Attributionen, welches in der vorherigen Folge (#5 - Attributionen: Darum sind wir alle Hobbypsycholog:Innen) aufgegriffen wurde. Die Folge ist interessant für alle, die in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst wenig Aufwand verstehen möchten, inwiefern wir im Alltag über andere Menschen ein Urteil fällen. Meistens fehlen uns viele Informationen, weshalb wir uns etwas zusammenreimen, das nicht der Realität entspricht. Durch das Wissen über die verschiedenen Attributionstheorien, können wir unsere Fehleinschätzungen reflektieren und ihnen vorbeugen. Desweiteren können wir verstehen, weshalb wir selbst von anderen oft missverstanden werden. Es werden daher die vier wichtigsten Attributionstheorien vorgestellt, welche gleichzeitig heruntergebrochen, mit Alltagsbeispielen verziert und „entkompliziert“ werden.
Attributionen sind als Ursachenzuschreibungen oder soziale Erklärungen zu verstehen. In der Attributionsforschung wird untersucht, inwiefern Menschen beim Beobachten anderer Personen zu Schlussfolgerungen über deren Verhaltensursachen, Motive und Intentionen kommen. Es wird demnach die beobachtende Person betrachtet, welche das Verhalten eines Handelnden für sich erklärt und ihm Ursachen zuschreibt. Attributionstheorien beschäftigen sich also damit, wie Menschen auf die Ursachen des Verhaltens anderer schließen.
Die naive Handlungsanalyse (Heider, 1958)
Fritz Heider, der Begründer der Attributionstheorie, unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Arten von Attributionen: der internalen und der externalen. Wir können die Ursache beobachteter Handlungen entweder der Person selbst (internal) oder den äußeren Umständen (external) zuschreiben.
Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerungen (Jones & Davis, 1965)
Nach der Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerungen geht die beobachtende Person davon aus, dass der Handelnde verschiedene Handlungsoptionen hat und sich für eine davon entscheidet. Die Entscheidung der handelnden Person zwischen verschiedenen Handlungsalternativen wird in der Attribution des Beobachters berücksichtigt. Die Ursachenzuschreibung geschieht also beim Abgleich der ausgeführten Handlung (+ Konsequenzen) mit den nicht-ausgeführten, alternativen Handlungoptionen (+ Konsequenzen).
Das Kovariationsprinzip (Kelley, 1973)
Bei dem Kovariationsprinzip wird zwischen drei verschiedenen Arten von Attributionen unterschieden.
- Personenattributionen: Ursachen liegen in der handelnden Person.
- Stimulusattributionen: Ursachen liegen in Eigenschaften eines Stimulus bzw. der Umgebung.
- Umständeattributionen: Ursachen liegen in spezifischen Umständen zu bestimmten Zeitpunkten.
Menschen nutzen zudem drei verschiedene Quellen, aus denen sie ihre Informationen beziehen: Konsistenz, Konsens und Distinktheit.
- Konsistenz: Informationen über Unterschiede zwischen Situationen. Wie häufig führt die handelnde Person das spezifische Verhalten gegenüber demselben Stimulus unter denselben Umständen aus?
- Konsens: Informationen über Unterschiede zwischen Personen. Wie verhalten sich andere Menschen gegenüber dem gleichen oder einem ähnlichen Stimuli?
- Distinktheit: Informationen über Unterschiede zwischen Stimuli. Wie verhält sich die handelnde Person in unterschiedlichen, anderen Situationen?
Die Umständeattribution beschreibt eine Ausnahme und findet deshalb vor allem bei niedriger Konsistenz statt. Dabei sind Konsens zumeist niedrig und Distinktheit hoch ausgeprägt. Eine Personenattribution findet insbesondere bei niedrigem Konsens, niedriger Distinktheit und hoher Konsistenz statt. Eine Stimulusattribution zeigt sich meist dann, wenn sowohl hoher Konsens als auch hohe Distinktheit und hohe Konsistenz vorliegen.
Ursachenschema (Weiner, 1986)
Bernard Weiner geht ebenfalls von externalen und internalen Attributionen aus, welche er als Lokationsdimension beschreibt. Zudem ergänzt er Heiders Annahmen um die Dimensionen Stabilität (stabil vs. variabel) und Kontrollierbarkeit (kontrollierbar vs. unkontrollierbar). Die Stabilität beschreibt die Veränderbarkeit der Ursache und die Kontrollierbarkeit den Einfluss der handelnden Person.
Heider, F. (1958). The psychology of interpersonal relations. New York: Wiley
Jones, E. E. & Davis, K. E. (1965). From acts to dispositions: The attribution process in person perception. In L. Berkowitz (Ed.), Advances in experimental social psychology (Bd. 2, pp. 219-266). New York: Academic Press.
Kelley, H. H. (1973). The processes of causal attribution. American Psychologist, 28(2), 107–128.
Weiner, B. (1986). An attributional theory of motivation and emotion. New York: Springer.
Friday Apr 16, 2021
Attributionen: Darum sind wir alle Hobbypsycholog:innen.
Friday Apr 16, 2021
Friday Apr 16, 2021
In dieser Folge geht es um Attributionen (Ursachenzuschreibungen). Es wird in diesem Kontext insbesondere darauf eingegangen, weshalb wir alle in gewisser Weise Hobbypsychog:innen und Amateurwissenschaftler:innen sind. Die Folge beleuchtet nicht nur die Frage, inwiefern wir im Alltag versuchen zu verstehen, weshalb Menschen auf eine bestimmte Weise handeln. Sondern es geht unter anderem auch darum, warum wir das tun und in welche Fallen kann man hier tappen kann. Zudem wird erwähnt, worauf man achten kann, um bestimmte Fehler zu umgehen.
Die Ursachenzuschreibungen, die wir machen, sind nicht automatisch korrekt, z. B. weil meistens verschiedene Attributionsverzerrungen vorliegen. In der Podcastfolge werden die vier wichtigsten Verzerrungen in diesem Zusammenhang vorgestellt.
Der fundamentale Attributionsfehler (Korrespondenzverzerrung)
Aus der Forschung zur Attribution geht hervor, dass Menschen dazu tendieren, Ursachen eher handelnden Personen zuzuschreiben (internale Attribution, Personenattribution) als der Situation oder den äußeren Umständen (externale Attribution, Stimulus- oder Umständeattribution). Die Neigung, gezielt Erklärungen oder Informationen zu suchen, die für eine internale Attribution sprechen, wird als fundamentaler Attributionsfehler oder auch Korrespondenzverzerrung bezeichnet.
Akteur-/Beobachterverzerrung
In der Forschung zeigen sich Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdattribuierungen. Bei Fremdattribuierungen wird der Einfluss persönlicher Dispositionen eher überschätzt, während situative Einflüsse unterschätzt werden (fundamentaler Attributionsfehler). Dieser Effekt tritt bei der Selbstattribuierung jedoch nicht auf, bei welcher Menschen die Tendenz zeigen, die Ursache des eigenen Handelns stärker auf externe Faktoren und situative Einflüsse zu beziehen. Dies wird Akteur-/Beobachterverzerrung genannt.
Zum einen kann die Ursache dieser Verzerrung damit erklärt werden, dass wir bei uns selbst über vielfältigere Informationen verfügen als bei anderen Menschen. Zum anderen liegt die Ursache für diese Verzerrung darin, dass wir uns als Handelnde in einer Situation auf situative Merkmale konzentrieren, während ein Beobachter auch den Handelnden in der Situation mitbeobachtet.
Selbstwertdienliche Verzerrung
Wenn durch die stattfindende Attribution der eigene Selbstwert gefördert oder geschützt wird, bezeichnet man dies als selbstwertdienliche Verzerrung. Erfolge werden hierbei eher internalen Ursachen zugeschrieben, während Misserfolge vermehrt auf situationale Ursachen zurückgeführt werden.
Depressive Verzerrung
Das Gegenteil der selbstwertdienlichen Verzerrung wird als depressiver Attributionsstil bezeichnet. Dieser gilt als Risikofaktor im Entstehungsprozess psychischer Erkrankungen (z. B. Depressionen). In der Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen wird deshalb häufig an der Veränderung eines solchen Attributionsstils gearbeitet.
Friday Apr 09, 2021
Emotionale und soziale Einsamkeit.
Friday Apr 09, 2021
Friday Apr 09, 2021
Einsamkeit ist nicht gleich Einsamkeit. In dieser Folge wird der Unterschied zwischen emotionaler und sozialer Einsamkeit beleuchtet. Gleichzeitig werden persönliche Erfahrungen zu diesem Thema geteilt. Niemand in Deinem Umkreis sagt Dinge wie „Gestern hab ich mich voll einsam gefühlt.“? Die meisten Menschen reden nicht gerne darüber, dass sie sich einsam fühlen. Dennoch ist jeder Mensch mit diesem Gefühl des Alleine- und Verlassenseins vertraut. Gerade in Zeiten des Social Distancing ist das Thema präsenter als jemals zuvor.
Eine Studie von Brooks et al. (2020) lässt die Schlussfolgerungen zu, dass die Quarantäne-Zeit während der Corona-Pandemie (2020) negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen hatte: Reizbarkeit und schlechte Stimmung nahmen während dieser Zeit drastisch zu.
Die Arbeit von Julianne Holt-Lunstad von der Brigham Young University in Utah (USA) basiert auf einer Kombination von zwei Meta-Analysen. Die erste umfasste 148 Studien mit mehr als 300.000 Teilnehmer:Innen und ergab, dass eine größere soziale Verbundenheit mit einem um 50 Prozent verringerten Risiko für einen frühen Tod verbunden ist. In die zweite Analyse flossen 70 Studien mit 3,4 Millionen Menschen aus Nordamerika, Australien, Europa und Asien ein. Diese Studien untersuchten die gesundheitlichen Folgen von Menschen, die von sozialer Isolation, Einsamkeit oder Alleinleben betroffen waren. Die Forscher:Innen fanden heraus, dass alle drei einen signifikanten und gleichen Effekt auf das Risiko eines vorzeitigen Todes hatten, der dem Effekt anderer gut akzeptierter Risikofaktoren wie Fettleibigkeit entsprach oder diesen übertraf.
Brooks, S. K. et al. (2020): The psychological impact of quarantine and how to reduce it: rapid review of the evidence. In: The Lancet, 395. Jg., Heft 10227, S. 912-920.
Friday Apr 02, 2021
Das Selbst, Selbsterkenntnis und kognitive Dissonanz.
Friday Apr 02, 2021
Friday Apr 02, 2021
Heute gebe ich Dir sozialpsychologischen Input frisch aus meinem Psychologiestudium. Dabei beantworte ich unter anderem die Fragen: Was ist eigentlich das Selbst? Wieso spielt das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle für die eigene Identität? Wodurch finden Menschen heraus, wer sie selbst sind? Wie gelangen wir zu Selbsterkenntnis? Warum ist das nach Innen schauen im Sinne der Introspektion so fehleranfällig? Was tun Menschen, um ein konsistentes Bild von sich selbst zu zeichnen?
Du kannst gerne auf Instagram vorbeischauen unter @feeling.understood und mir Deine Gedanken teilen zum Podcast. Ich freue mich auf den Austausch mit Dir!
Zusätzliche Infos zur Folge:
Buch von Marie Kondo: Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert.
Introspektion
Eine grundlegende Möglichkeit der Selbsterkenntnis ist es, in uns hineinzuschauen und unsere persönlichen Motive, Emotionen, Gedanken usw. zu reflektieren und analysieren. Dies wird auch als Introspektion bezeichnet. Ein Nachteil dieser Innenansicht ist, dass ihr ein äußeres Korrektiv fehlt. Menschen streben im Allgemeinen nach Konsistenz und danach, kognitive Elemente, wie z. B. ihre Handlungen und Einstellungen, aufeinander abzustimmen und anzugleichen. Gelingt es auf diese Weise, Widerspruchsfreiheit zwischen den kognitiven Elementen zu erzeugen und kognitive Dissonanz zu vermeiden, wird dies als sehr angenehm empfunden (konsonante Kognitionen). Da Personen danach streben, diesen Zustand möglichst beizubehalten, ist dieser zumeist sehr stabil.
Kognitive Dissonanz
Demgegenüber erzeugen kognitive Elemente, die sich widersprechen, kognitive Dissonanz. Diese tritt dann auf, wenn wir z. B. gegen unsere Überzeugungen handeln. Der Begriff und die Theorie der kognitiven Dissonanz gehen auf Leon Festinger (1957) zurück. Mit kognitiver Dissonanz sind solche Informationen über uns selbst gemeint, die einander widersprechen und zu einem unangenehmen Zustand der Anspannung führen. Personen sind dann bestrebt, die Dissonanz möglichst zu beenden oder wenigstens zu vermindern. Angenommen, wir haben eine Einladung zu einer Party erhalten und möchten auch gerne dorthin gehen, müssen aber gleichzeitig für eine wichtige Prüfung lernen, dann bieten sich gemäß Festinger folgende Optionen, um die offensichtliche Dissonanz zwischen unseren widersprüchlichen Bestrebungen zu reduzieren:
-
Konsonante Kognitionen hinzufügen: Wir sagen uns z. B., dass wir eine alte Klassenkameradin treffen werden, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben.
-
Ignorieren oder Leugnen von Gründen: Indem wir z. B. nicht an die Prüfung denken, ignorieren wir, wie wichtig das Lernen für uns ist.
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Dissonante durch konsonante Kognitionen ersetzen: Wir sagen uns z. B., dass es uns nach der Party mental besser gehen wird, was sich sicherlich positiv auf die Prüfung auswirkt.
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Wichtigkeit konsonanter Kognitionen erhöhen: Dies können wir z. B. durch den Gedanken erreichen, dass auf der Party wichtige Personen sein werden, die wir nur dort treffen können.
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Bedeutung dissonanter Kognitionen vermindern: Wir denken z. B., dass die Prüfung ohnehin nicht so entscheidend ist.
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Ursprünglichen Plan umsetzen: Eine weitere Möglichkeit, unsere kognitive Dissonanz dauerhaft zu reduzieren, ist, ein unvernünftiges Verhalten, wie z. B. vor Klausuren auf Partys zu gehen, aufzugeben und damit das geplante Vorhaben, die Prüfung zu bestehen, umzusetzen.
Unser Wunsch, ein positives und konsistentes Selbstbild zu zeichnen, führt oftmals dazu, dass wir bevorzugt solche Informationen wahrnehmen, die unserem Bild von uns entsprechen und gleichzeitig negative und inkonsistente Informationen ignorieren. Letzteres führt auch dazu, dass wir widersprüchliche Informationen über uns selbst nicht so leicht erinnern oder verdrängen und diese uns hierdurch nicht bewusst sind.
Selbstwahrnehmungstheorie
Die Selbstwahrnehmungstheorie von Bem (1972) geht von einer Perspektive aus, in der Menschen ihr Verhalten wie ein äußerer Beobachter selbst betrachten und analysieren. Dies trifft insbesondere auf neue (unbekannte) Situationen zu, in denen Personen nicht auf vergangene Erfahrungswerte zurückgreifen können. Hierzu durchgeführte Studien belegten, dass Personen in neuen Situationen, sich von außen beobachten und auf Basis ihres Verhaltens in dieser Situation auf ihre persönlichen Merkmale und ihr inneres Erleben schließen. Voraussetzung hierfür ist, dass das Verhalten in dieser Situation freiwillig ist.
Looking-glass self
Charles Cooley (1902) hob die Interaktion mit anderen Menschen als Ursprung der Selbsterkenntnis hervor und bezeichnete diese Form des sozialen Selbst als „looking-glass self“. Das bedeutet übersetzt so viel wie Spiegel-Selbst. Es entwickelt sich in der Begegnung mit anderen Menschen, indem sie unser Verhalten reflektieren und uns auf diese Weise quasi einen Spiegel vorhalten, durch den wir etwas über unsere Wirkung auf andere erfahren.
Generalized other
Laut Mead (1972) ist es hierbei nicht notwendig, ein reales Gegenüber zu haben. Er nimmt stattdessen einen generalisierten Anderen (generalized other) an. Dieser repräsentiert als abstrakte Instanz gesellschaftliche Einstellungen und Normen, die das Individuum in der Interaktion mit anderen sowie in sozialen Gruppen aufnimmt und auf dieser Grundlage das Selbst entwickelt. Allerdings zeigten Studien ebenso, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung von Personen nur selten übereinstimmen und diese sich eher daran orientieren, was sie denken und wie sie von anderen gesehen werden.
Tuesday Mar 30, 2021
Trailer: FEELING UNDERSTOOD
Tuesday Mar 30, 2021
Tuesday Mar 30, 2021
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Friday Mar 26, 2021
Selbstwirksamkeit, Gewohnheiten und sich bereit fühlen.
Friday Mar 26, 2021
Friday Mar 26, 2021
In dieser Folge geht es allgemein darum, was du tun kannst, um mehr zu spüren, dass du Kontrolle über dein Leben hast. Ich gebe Antworten auf die Fragen: Was ist Selbstwirksamkeit und wie kann ich sie stärken? Was ist der Mechanismus hinter Gewohnheiten und wie kann ich diesen nutzen, um gesunde Routinen aufzubauen? Wann werden wir uns bereit fühlen?
Zusätzliche Infos zur Folge:
- Gewohnheiten laufen immer nach dem gleichen Schema ab: Trigger – Verhalten – Belohnung. Das wird wunderbar erklärt in einem Buch von Charles Duhigg: Die Macht der Gewohnheit: Warum wir tun, was wir tun.
- Um einen verantwortungsvollen Umgang mit Finanzen zu erlernen, eignet sich das Buch von Philipp Müller: GELDRICHTIG: Einkommen erhöhen, moralisch handeln, persönliche Freiheit leben. Von einem Selfmade-Millionär mit Bodenhaftung.
- Wir fühlen uns erst bereit, wenn wir in's Tun kommen. Durch die „Action“ folgen die Inspiration und die Motivation. So wird es auch beschrieben in dem Buch von Mark Manson: Die subtile Kunst des darauf Scheißens.
Selbstwirksamkeit und konkret Selbstwirksamkeitsüberzeugungen sind ein zentraler Bestandteil der sozial-kognitiven Theorie von Albert Bandura. Bandura (1999) geht davon aus, dass es nichts gibt, was einen größeren Einfluss darauf hat, wie Personen ihre eigene Handlungsfähigkeit wahrnehmen, als ihre Selbstwirksamkeitsüberzeugung, welche deswegen in einem hohen Maß deren Motivation, Affekte und Handlungen beeinflusst. Selbstwirksamkeitsüberzeugungen beruhen auf der persönlichen Wahrnehmung von Personen, über die notwendigen Fähigkeiten zu verfügen, Ziele aus eigenem Antrieb erreichen zu können und ihr Leben sowie ihre Umwelt beeinflussen und kontrollieren zu können (vgl. Bandura 1999, S. 46). Nach Bandura (1999) speisen sich Selbstwirksamkeitsüberzeugungen aus vier verschiedenen Informationsquellen:
- Eigene Meisterschaft: Kann erreicht werden, indem man Probleme in aufeinanderfolgenden, erreichbaren Schritten angeht und durch die hierbei erzielten Erfolge eine Bestätigung der persönlichen Selbstwirksamkeit erhält, die sich mit jedem erreichten Ziel erhöht. Um eine robuste Selbstwirksamkeit zu entwickeln, ist es notwendig, durch Beharrlichkeit Widerstände und Schwierigkeiten zu meistern.
- Stellvertretende Erfahrungen: Wenn Personen andere dabei beobachten, wie sie durch ausdauernde Anstrengungen Erfolg haben, können sie zu der Überzeugung gelangen, auf diese Weise ebenfalls erfolgreich handeln zu können. Zudem können kompetente soziale Modelle die Selbstwirksamkeit anderer fördern, indem sie diesen ihr Wissen und ihre Fertigkeiten übermitteln.
- Soziale Einflussnahme: Werden Leute von anderen überzeugt, dass sie alles haben, um erfolgreich sein zu können, entwickeln sie mehr Beharrlichkeit und eine größere Bereitschaft, sich anzustrengen. Wirksamer noch ist es jedoch, Aktivitäten zu arrangieren, die anderen Personen erfolgreiche Erfahrungen ermöglichen.
- Verbessern des physischen und emotionalen Status: Personen orientieren sich zu Einschätzung ihrer Fähigkeiten an ihrem physischen und emotionalen Status. Sie können deshalb Anspannung, Ängste und Depressionen als persönliches Defizit werten und Müdigkeit und Schmerzen bei körperlichen Aktivitäten ihrer niedrigen physischen Leistungsfähigkeit zuschreiben. Um diesbezügliche negative Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zu verändern, bedarf es einer Verbesserung des physischen und emotionalen Status sowie einer Korrektur der Falschinterpretation von körperlichen Erscheinungen.
Quelle: Bandura, A. (1999): A social cognitive theory of personality. In: L. Pervin, O. John, (Hrsg.): Handbook of personality. 2. Auflage, Guilford Publications, New York, S. 154 – 196. Abgerufen von https://www.uky.edu/~eushe2/Bandura/Bandura1999HP.pdf am 01.03.21.